Nadja Thelen-Khoder
Nadja Poltorazkaja (24.5.1930-10.3.1945)
„Kriegstote Russen Nr. 61“
Pop-Up Galerie des DGB Kreis Soest im April 2019
in der Cappelstraße 33 in Lippstadt
Der „Arbeitskreis Frauengeschichte“ gab im Mai 2007 seine „Dokumentation zur Ausstellung ,Zwangsarbeiterinnen der NS-Zeit in Lippstadt – eine schwierige Spurensuche’“ heraus, in der auch das Grab von Nadja Poltorazkaja abgebildet ist. Die 14jährige „Maschinenarbeiterin Nadja Poltorazkaja, wohnhaft in Lippstadt, Arbeitslager Cappeler Stirper Straße 28 ist am 10. März 1945 um 13 Uhr 40 Minuten in Lippstadt in ihrer Wohnung verstorben. Die Verstorbene war geboren am 24. Mai 1930 in Ponisowja (Sowjetunion)“, weiß die Sterbeurkunde vom 13.3.1945 (StA Lippstadt Nr. 159/1945), und daß sie „Bei einem feindlichen Luftangriff durch Bomben auf das Lager getötet“ wurde. Sie steht auf der 17seitigen und 457 Namen umfassenden Liste der „beschäftigten” „Russen” der „Firma Heinrich Jungeblodt, Metallwarenfabrik Lippstadt“: „Beschäftigungsdauer“ 16.3.44 - 10.3.45, „Abgang“: „d. Bomben getötet“ (2.1.2.1 / 70681785 – 70681801). Demnach war sie 13 Jahre, als sie bei Jungeblodt anfing. Auf der Sterbeurkunde des ITS (2.2.2.4 / 77098575) steht auf der Rückseite: „Beerd. Friedhof Lippstadt No. 136/45 A 6.7.10”.
Was ist mit ihrem Grab passiert? Laut den Internetseiten des „Volkbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ verhält es sich auf dem „Lippstadt-Gemeindefriedhof“ wie folgt: „Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 434 deutsche Kriegstote. Wegbeschreibung: Der Friedhof befindet sich in der Lipperoder Straße, 59558 Lippstadt.“
„434 deutsche Kriegstote“ – und wo sind all die anderen „Kriegstoten“, die auf der Liste des International Tracing Service Bad Arolsen stehen? Was hat wer wann mit ihren Gräbern gemacht?
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