Das erste Lehrbuch „12 Episoden der Deutschen Geschichte. Frühgeschichte – Attentat von Sarajevo“ der Lehr- und Aufklärungsreihe „Weltoffenes Deutschland“ ist kein historisches Werk, das die Aufarbeitung der wichtigsten Zäsuren der deutschen Geschichte vorhat, auch wenn die Sichtweise der Autoren auf das Geschehen durch die Themenauswahl zum Vorschein kommen kann. Ebenso wenig ist es ein Textbuch, das den deutschen Wortschatz und die Grammatik stufenweise „vom Einfachen zum Komplizierten“ anbietet. Es ist eher ein Versuch, die für die deutsche Geschichte wesentlichen, relevanten Begrifflichkeiten (wie zum Beispiel Deutsche Hanse, Frankfurter Paulskirche usw.) auszulesen, in textgebundener, aufklärender Form chronologisch darzubieten und so zur Weiterbildung der Lernenden beizutragen.
Die durch Glossare ausführlich erläuterten Haupttexte und Texte zum Leseverstehen dienen in erster Linie der Vergrößerung des Wortschatzes der Lernenden, die über fortgeschrittene Sprachkompetenzen (B1 – B2 Niveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen) verfügen sollten. Der Übungsstoff mit Lösungen verankert die neuen Wörter und die im Haupttext zur Anwendung kommenden grammatikalischen Modelle.
Phänomene und Gegebenheiten der deutschen Geschichte können im Rahmen des bilingualen Sachfachunterrichts (Content and Language Integrated Learning = CLIL) in der ersten grammatikalisierten Sprache der Lernenden eingehend erörtert werden. Die weiterführenden Referenzen zu Wikipedia-Artikeln im Glossar bieten Anregungen und Gelegenheiten, sich die teils komplizierten historischen Ereignisse selbst vertiefend anzueignen und so eine angemessene, fundierte Kommunikation der Lernenden über bestimmte historische Themen zu ermöglichen.
Die erste grammatikalisierte Sprache wird dabei im Unterrichtsrahmen als „Arbeitssprache“ für die Wiedergabe von Inhalten gebraucht. Im Rahmen des Projekts „Vergleichende Sprachförderung für Kinder und Jugendliche aus Familienkreisen mit Migrationshintergrund“ des Vereins Ausbildungs- und Forschungszentrum ETHNOS e. V. wurden Untersuchungen durchgeführt, die konsequent aufweisen, dass die Lernenden in Gruppen, in deren Unterricht die erste grammatikalisierte Sprache – die nicht immer die Muttersprache ist – einbezogen wird, bessere Ergebnisse zustande bringen als Lernende, die nach einsprachiger Unterrichtsdidaktik unterrichtet werden. Die Einbeziehung der ersten grammatikalisierten Sprache verringert den Lernaufwand beim Erwerb des Fachwissens. In diesem Sinne kann das vorliegende Lehrbuch auch als eine Quelle der Wissensvermittlung verstanden werden, die auf verschiedene Aspekte der deutschen Geschichte eingeht.
Im Verlauf der Arbeit war das Autorenteam auf den Rat und die Hilfe vieler Pädagogen und Wissenschaftler angewiesen, deren Namen hier aufzuzählen unmöglich ist. Einen besonderen Dank sprechen die Autoren dem Rektor des Pädagogischen Staatsinstituts in Südkasachstan, Herrn Prof. Dr. Onalbaj Ajaschew, dem Rektor der Universität Syr-Darja, Herrn Prof. Dr. Serik Dajyrbekow, und der Prorektorin der Universität Syr-Darja, Frau Prof. Dr. Ajsulu Altybajewa, aus.