Nadja Thelen-Khoder

Aus dem Tagebuch meiner Mutter (4)
5. bis 22. April 1945

Dieser weiteren Abschrift aus dem Tagebuch meiner Mutter gehen die Dateien 347, 351 und 352 voraus. Also weiter:

Donnerstag, am 5. IV. 1945
Die Leute werden stoisch stur. Ab 5h stehen sie Schlange, um Stoff od. Lebensmittel zu ergattern. Dann kommen Flieger. Sie verkriechen sich. Belecke wird von Granatwerfern beschossen. Meinolds rufen oft an. Suttrop ist beschossen worden. Kallenhardt verschanzt sich zur unsinnigen tapferen Verteidigung. Alles Militär ist dorthin. Auch L. Er ruft an und besucht uns kurz mit seinem Motorrad. – Ich arbeite fast den ganzen Tag. Gerda ist weggeblieben. Lippstadt, Erwitte, Paderborn, Soest, Hamm, Brilon, Rüthen, Drewer sind in Feindeshand. Wir sind ganz eingekesselt. – Abends gehe ich über den Bummel. Täuschend ist alles wie sonst. Doch sind alle Gespräche: ein Thema! Der Vorfrühling ist bezaubernd. Tante Tyllas Gärten sind mein liebstes Ziel. Augenblicklich die schöne Figur ,Marion‘, die immer nach Westen in die untergehende Sonne und immer dem (sich selbst nicht bewußten) Mario entgegensieht.“

Den ganzen Beitrag mit Referenzen und Erläuterungen lesen:


Texte, Themen und Inhalte
dieser Internetpräsenz sind in Übereinstimmung mit der

EU-Urheberrechtsrichtlinie
dem Ausbildungs- und Forschungszentrum Ethnos vorbehalten.

In dieser Internetpräsenz sind einige
Links und Referenzen bilderähnlich dargestellt worden