Nadja Thelen-Khoder
Für Peter/ Petro Misura, 12.6.1924 – 1.12.1942, verbrannt in Wewelsburg –
vorher „auf der Gußstahlfabrik“ der „Friedrich Krupp GmbH Essen“?
Laut der 1939 Namen umfassenden 90seitigen Liste „Russische Zivilarbeiter beschäftigt gewesen bei der GHH. Oberhausen AG., Werk Sterkrade“ war Nikolaj Redin dort seit dem 1.12.1942 und starb am 11.3.1945. In Datei 365 habe ich die Liste abgetippt, und weil so viele auf ihr an solchen Tagen „entlassen“ wurden, so daß sie auch zu den Erschossenen und Erschlagenen der Massaker in Warstein, Suttrop, Eversberg und Erwitte gehören könnten, möchte ich uns allen diese Liste besonders an Herz, Verstand und Seele legen. Zum 1.12.1942 habe ich bei Nikolaj Redin in die Abschrift eine Fußnote eingefügt: „Am gleichen Tag sterben Peter Misura, Semen Wostschina, Anatoli Lebedow, Nikolai Sergogin, Sergej Kubrack, Jakob Ssulys und Wasili Sajenko im „Konzentrationslager Niederhagen“ in Wewelsburg bei Paderborn und werden vor Ort verbrannt.“ Und plötzlich stand nachts ein 18jähriger vor mir, zeigte auf seine Brust mit dem Kennzeichen
Kennzeichen „OST“ für Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion
(Bilddatensatz von Doc.Heintz – Lizenziert unter CC BY-SA 3.0)
und sagte: „Steh‘ auf!“ So viele Gedenktage habe ich nicht rechtzeitig „geschafft“, diesen aber schon: Heute vor 82 Jahren wurde der Schüler durch die Geheime Staats-Polizei Dortmund im „Konzentrationslager Niederhagen“ „eingeliefert“.
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