#StolenMemory: Kampagne und Ausstellungen

Uhr und Schmuck, Ehering und Dokumente, Briefe und Fotos: In den Konzentrationslagern nahmen die Nationalsozialisten den Menschen ihre persönlichen Gegenstände ab. Die Arolsen Archives bewahren noch rund 2.500 persönliche Besitzstücke ehemaliger KZ-Häftlinge auf. Durch die 2016 gestartete Kampagne #StolenMemory konnten schon über 700 Familien gefunden werden, oft mit Hilfe von Freiwilligen, die in verschiedenen Ländern recherchieren.

Die persönlichen Gegenstände – sogenannte Effekten – gehören NS-Verfolgten aus über 30 Ländern, überwiegend aus Polen, Deutschland und der damaligen Sowjetunion. Die meisten persönlichen Gegenstände kommen aus dem KZ Neuengamme in Hamburg, eine geringere Anzahl auch aus dem KZ Dachau.

Für die Familien sind die Gegenstände von unschätzbarem Wert. Sie machen die Erinnerung und das Andenken greifbar, denn oft sind sie die letzte Spur zu den NS-Opfern. Wie und wo sie starben ist nur selten bekannt. Aber auch für Angehörige von Überlebenden sind die Besitzstücke wichtig, vor allem, wenn die Menschen nicht über ihre KZ-Erfahrung sprechen konnten oder wollten.

Was ist #StolenMemory?

Ziel der Kampagne #StolenMemory ist die Rückgabe möglichst vieler dieser geraubten Erinnerungsstücke. Dazu laden die Arolsen Archives Freiwillige ein, sich an der Suche nach den Familien zu beteiligen. Durch Social Media und die Onlinestellung von Archivbeständen bieten sich heute bei der aktiven Suche viel mehr Möglichkeiten. Freiwillige aus vielen Ländern, darunter Polen, die Niederlande, Neuseeland, Frankreich und Spanien unterstützen die Arolsen Archives – teilweise mit hilfreichen Tipps bis hin zu aufwändigen Suchen vor Ort.

Ausstellungen und Bildungsprojekt

Um die Biographien der Verfolgten, die Geschichten der Rückgaben und die Personen vorzustellen, deren Familien noch gesucht werden, haben die Arolsen Archives verschiedenen Ausstellungsformate entwickelt: Ob als Wanderausstellung im Überseecontainer, als Ready-to-Print Ausstellung oder als Online-Ausstellung, #StolenMemory weckt Interesse beim Publikum und war schon in vielen europäischen Städten wie Paris, Warschau, Moskau, Barcelona oder Venedig zu Gast.

Zusätzlich gibt es verschiedene Bildungsmaterialien, um #StolenMemory in den Schulunterricht oder die internationale Jugendarbeit einzubinden. Erfahren Sie mehr über #StolenMemory auf den verschiedenen Unterseiten!

Beiträge von Nadja Thelen-Khoder zu diesem Thema:


Stolen Memory“ 2: „German Arbeitskarte, passports, birth certificates, and papers found on bodies.“www.hpgrumpe.de/ns_verbrechen_an_zwangsarbeitern_suttrop,_warstein,_meschede/342._Stolen_Memory_2.pdf
 

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