Nadja Thelen-Khoder

Heute vor 79 Jahren:
Das Tagebuch meiner Mutter vom 20.10.1944 bis 16.5.1945 (1)
Eine besondere Operation am offenen Herzen beginnt

So lag eine Kladde vor mir, die zum Erbe meiner Mutter gehört. Eine Aufschrift trug sie nicht, und erst, als ich sie aufklappte, konnte ich sehen, was das ist:

„Tagebuch
begonnen am 20. Oktober 1944“

steht da, und darunter „16. Mai 1945“.

Die ersten Seiten hat jemand herausgerissen, und zu allererst guckte ich nach, bis zu welchem Datum die Seiten herausgerissen wurden.
Die erste Seite, die wieder fest mit dem Einband verbunden ist, beginnt mit

„genug zu tun. Bis 11h half ich in der Küche, ließ dann bei Busch mein Fahrrad rüberholen u. besorgte endlich von Tante Tylla einen Wagen mit Benno und holte endlich mit Edmund Tante Liesl Meisterernst“, enthält aber auf der Vorderseite kein Datum.

Ein Datum las ich aber dann auf der Rückseite, die mit „am 24.III. abends“ beginnt:

„am 24. III. abends. In mir nur noch ein einziger Schrei: Umarmt das Leben! Es ist, als ob das Blut schon wegflösse. Eine kalte Stille, in der unglaublich schönen heißen Sonne 1000fältiger Bombentod, Sterbensschreck in Gesichtern, Gerüchte rasen rund – wahre, schaurige, zumeist. …“

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